Rom

Rom

Nach dem mauen Start in Italien hatte ich für die nächsten Tage in Rom eine vernünftige Ausgangsbasis gefunden. In kurzen Schlaglichtern und vielen Bildern erzählt dieser Artikel von meinem Besuch der ewigen Stadt.

Camping Sassone

Der Campingplatz befand sich auf dem Gelände eines ehemaligen Pilgerzentrums und hatte dementsprechend eher ein Do-It-Yourself-Aussehen, was ich aber gar nicht schlecht fand. Toiletten und irgendwelche Zusatzgeschichten außer Mülleimer, Frisch- und Abwasser gab es nicht. Da ich keinen Extra-Strom brauchte, kostete mich der Stellplatz 12 Euro die Nacht. Der Typ gab mir einen im Vergleich zur Chinesen-Karte, etwas übersichtlicheren Stadtplan und verkaufte mir eine Tageskarte für den ÖPNV nach Rom. Danach zeigte er mir, wie man zum Zug-Haltestelle Sassone kommt. Der Bahnübergang war wegen erhöhter Unfallgefahr vor einem Monat zugemauert und abgezäunt worden. Findige Köpfe hatten allerdings ein Loch in den Zaun geschnitten und aus Gleisbettsteinen eine Behelfstreppe gebastelt, mit der man über die Gleise auf die andere Seite zum Wartehäuschen gelangen konnte. Dem Campingplatztypen war das sichtbar unangenehm, mir diesen Weg zu zeigen, aber er meinte die Alternative wäre 3 Kilometer außenrum zu latschen. Naja, solange man zum Zug kommt... Ist außerdem eine eingleisige Strecke, so viel kann da nicht passieren.

Ich war vom Gefühl her ein bisschen hin- und hergerissen. Einerseits war für die nächsten Tage zum Glück Ruhe was Unsicherheiten bzgl. des Stellplatzes angeht. Auf der anderen Seite hatte ich irgendwie als "Nebenziel" der Reise, die ganze Zeit frei zu stehen. 12 Euro nur für die Garantie, dass dir irgendwelche Vollidioten nicht dein Auto aufbrechen ist irgendwie... keine Ahnung, es hat mich genervt. Und es hat mich in meinem Kultur-Restbudget für Italien schon ordentlich beschnitten. Leider sind Studenten oder EU-Bürger unter 25 nicht solche VIPs wie in Frankreich; umsonst gibt es schonmal gar nicht, wenn dann kann man auf nen reduzierten Eintritt hoffen (der sich häufig im Rahmen von 2-3 Euro bewegt). Egal, für Rom sollte das noch nicht meine Sorge sein.

Roma! (Zweiter Versuch)

Am Montag wollte ich jetzt endlich einen ganzen Tag in Rom verbringen; dementsprechend ging es mit dem ersten Zug um 8:12 Uhr ohne Umstiege zum Hauptbahnhof. Meine grobe Tagesplanung sah vor, mich gleich um 9:30 in die kapitolinischen Museen zu stürzen, dann Mittagessen zu gehen und mich am Nachmittag dem Forum Romanum und dem Colosseum zu widmen.

Am Anfang habe ich gedacht, der Rom-Artikel wird ein Mammut-Projekt werden, weil ich relativ viel gesehen habe und es dementsprechend viel zu berichten geben muss. Aber im Nachhinein stimmt das gar nicht. Von dreistündigen Museumsbesuchen und Wanderungen übers Forum Romanum kann man eigentlich nur Bilder zeigen, und wenn, dann auch nur "Highlights" um das Ganze nicht überquellen zu lassen. Auf der anderen Seite sind diese "Highlights" entweder unspannend, da bekannt (man braucht keine detaillierte Beschreibung/Bilderfolge vom Colosseum, das muss man sich selbst ansehen), oder höchst subjektiv (meine Begeisterung über das Lex de Imperio Vespasiani weiter unten wird wahrscheinlich schwer nachzuvollziehen sein). Dementsprechend habe ich lange mit mir gerungen und mich dazu entschlossen, es beim Rom-Artikel mal bei Schlaglichtern zu belassen.

Auf dem Weg zu den kapitolinischen Museen kommt man automatisch an den Kaiserforen vorbei. Hier ein Blick über das Trajansforum incl. der beeindruckenden Säule. Sie erzählt von den Siegeszügen gegen die Daker im heutigen Rumänien.
Auch am Vittoriano muss man vorbei; der steht ja praktisch auf dem Kapitolshügel. Ursprünglich ein Denkmal für den ersten König des vereinigten Italien, Vittorio Emanuele; später faschistisch und am Ende republikanisch umgedeutet.

Nach einem kurzen Blick über das Forum Romanum ging es auch schon in die Museen, die in den Gebäuden um die Piazza Campidoglio herum stehen. Die Mehrzahl "Museen" ist dabei etwas verwirrend, ist im Prinzip nur ein Museum mit mehreren Ausstellungen bzw. Sammlungen, genauso wie bei den Vatikanischen Museen. Größtenteils geht es um antike Geschichte, es gibt allerdings auch eine Kunstgallerie mit Werken aus dem 15. - 17. Jahrhundert.

Die kapitolinische Wölfin, eines der Wahrzeichen Roms. Die Säugliche Romulus und Remus hat man im 16. Jahrhundert dazugegossen. Passen eigentlich gar nicht zum zweieinhalbtausend Jahre alten, etruskischen Meisterwerk (Wobei das mit der Datierung wohl nicht mehr ganz hinhaut).
Die Fasti Capitolini, eine Inschrift republikanischer Feldherren und Konsuln (Entstehungszeit während der Herrschaft Augustus'). Das Faszinierende an diesem Ding ist die Einzigartigkeit der Quelle und deren Bedeutung für die Erforschung der Römischen Republik. Wenn man wissen will, welche Konsuln im 3. Jahrhundert vor Christus an der Macht waren, schaut man hier nach und nirgendwo anders.
Große Halle mit Reiterstandbild Marcus Aurelius (Kopie steht auf der Piazza vor dem Museum) und Fragmenten einer Bronzestatue Konstantins des Großen. Weil man den Reiter lange Zeit eben nicht für Marc Aurel, sondern für Konstantin (der... "Begünstiger" des Christentums) hielt, wurde er im Mittelalter wie so viele andere heidnische Bronzestatuen nicht eingeschmolzen und ist deswegen erhalten.
An diesen zeitgenössischen Büsten von Decius (3. Jahrhundert) und Honorius oder Valens (4. Jahrhundert) sieht man deutlich den Wandel von den westlich-römischen hin zu orientalisch-christlichen Künstleridealen.
Die Lex de Imperio Vespasiani. Kurzgesagt steht da alles drin, was den Kaiser (in diesem Fall Vespasian) zum Kaiser (princeps) macht: Die formale Rückendeckung durch Volk und Senat (die realpolitisch nicht mehr viel Macht haben), die tribunitia potestas (Gewalt eines Volkstribuns, v.a. wichtig, um den Senat im Zaum zu halten), das imperium proconsulare maius (d.h. de facto Oberbefehl über die meisten Legionen), sowie alle Sondervollmachten, die Tiberius und Claudius auch schon hatten (Caligula und Nero wurden wegen ihrer Elitenfeindlichkeit "verdammt"). Das Tolle (nicht unbedingt aus historischer Sicht natürlich...) ist auch hier, dass wir nur diese eine, zudem überaus wertvoll gearbeitete Quelle haben. Für diese Zeit kann man zwar mehr gegenchecken und man nimmt auch an, dass die Herrscher vor Vespasian ähnliche Gesetze beschließen haben lassen. Aber wenn man etwas über die formaljuristische Legitimation, also die rechtlichen "Werkzeuge" der Kaiser in den ersten Jahrhunderten nach Augustus wissen möchte, dann ist das hier die zentrale Quelle und zeigt zum Beispiel, dass der princeps nicht einfach ein uneingeschränkter Alleinherrscher mit klarer Erbfolge war.
Der Marforio, die riesige Statue eines antiken Flussgottes. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden an ihm wie auch an weiteren fünf sog. "sprechenden" Statuen Schmähschriften und papstkritische Pamphlete veröffentlich.
Blick aus dem Tabularium (Bibliothek für Gesetzesbeschlüsse des Senats) aufs Forum Romanum.

Nach drei Stunden war ich pünktlich zum Mittagessen und ziemlich fertig wieder auf der Straße. Eigentlich wollte ich ja etwas essen gehen, aber mein wieder erweckter Geiz stand mir wieder im Wege. Das ist schlimm, ich bin nur so geizig wenn ich alleine irgendwo bin ist mir mittlerweile klargeworden... Naja, nach einer dreiviertel Stunde des Umherirrens lief lief es dann auf Pizzastücke aus dem Supermarkt heraus, die ich im Schatten des Vittoriano verspeiste.

Danach ging es weiter Richtung Circus Maximus, den Palatin und das Forum Romanum. Palatin, Forum und Colosseum kann man in einem Kombiticket besuchen, dass zwei Tage gilt. War ganz praktisch, weil es mittlerweile schon 3 war und ich das Colosseum nicht mehr geschafft hätte.

Der Circus Maximus. Leider ist außer ein paar Steinen auf der gegenüberliegenden Seite nicht mehr viel übrig. Das Gelände war über 1000 Jahre in Betrieb, zuletzt 600 auf 118 Meter groß und konnte zuschauertechnisch eine viertel Million Menschen aufnehmen.
Der Palatin-Hügel mit den Palastgebäuden, die unter Septimius Severus entstanden. Auf dem Palatin habe ich noch einmal gute zwei Stunden verbracht (gibt ein kleines Museum nur über diesen Hügel), was meine Zeit fürs Forum etwas zusammenschrumpfen lies.
So darf man sich den Palatin anhand einer Computerrekonstruktion Anfang des 3. Jahrhunderts vorstellen. Der oben fotografierte Teil ist die kleine "Zufahrt" vorne rechts im Bild.
Blick über das nördliche Forum Romanum. Prägnant sind der Palazzo Senatorio mit dem darunterliegenden Tabularium (die drei dunklen Löcher), der Severusbogen, die curia der Senatoren (Rekonstruktion der Faschisten), sowie die drei Säulen des Tempels von Castor und Pollux.
Südliches Forum mit dem Tempel der Vestalinnen (Grünfläche vorne im Bild), links Teile des Tempels des Romulus sowie die drei mächtigen Apsiden der Maxentiusbasilika.
Tempel des Romulus aus dem 3. Jahrhundert. Die Bronzetür ist original und der Schließmechanismus funktioniert immernoch.
Die Phokas-Säule, das letzte antike Bauwerk, dass auf 608 dem Forum Romanum gebaut wurde. Danach begann der zunehmende Verfall, der schon vorher die Stadt beinahe entvölkerte. Erst vor guten hundert Jahren erreichte Rom wieder die Ausmaße, die es zur seinen "starken Zeiten" gehabt hatte und wuchs über die Aurelianische Mauer aus dem 3. Jahrhundert hinaus.

Nachdem die Ordner schon begannen, die amerikanische Kindergroßexkursion langsam aber bestimmt zum Ausgang zu führen (waren so zwischen 10 und 13 Jahre alt und ziemlich fit, was römische Geschichte angeht), wurde es auch für mich Zeit, zu gehen. Mit einem kleinen Schlusssprint erreichte ich auch noch meinen Zug. Kleiner Tipp für zukünftige Romreisende: Sucht euch frühzeitig euren Zug; Roma Termini hat Gleise, die besser versteckt sind als Gleis 9 3/4 in King's Cross.

Nach diesem Vollprogramm Kultur und Geschichte ging es dann auch relativ fix ins Bett, zu viel bin ich an dem Abend nicht mehr gekommen.

Colosseum und römische Plätze

Am nächsten Tag kam ich vor meiner Abfahrt, die ich diesmal etwas später angesetzt hatte, noch mit zwei Campingsenioren aus der Havel ins Gespräch, die man getrost als typische Italiencamper bezeichnen kann. Norddeutsch, pfennigfuchsert unterwegs wie ich und in einer eigenartigen Mischung aus Bewunderung und Respektlosigkeit über die Italiener sprechend, wie man es nur schwer beschreiben kann. Aber scheinbar kannten sie sich in Nord-Oberfranken ganz gut aus und so unterhielten wir uns (bzw. sie mich) über die tollen Wohnmobilstellplätze in Bischofsgrün und Naila.

In Rom ging es weiter mit der Besichtigung des Colosseums. Zweieinhalb Stunden war ich da drin und habe mich von Touristenmassen durch die Gänge schieben lassen; hat sich aber trotzdem gelohnt.

Blick über das Innere des Colosseums. Eigentlich hieß es nach den Erbauern der flavischen Dynastie einfach "Amphitheatrum Flavium". Die 35 Meter hohe Kolossal-Statue Neros, die lange Zeit neben dem Ampthitheater stand, gab dem Bauwerk im Mittelalter seinen heutigen Namen.
Ein Spaziergang entlang des Tibers. Über die Brücke kommt man auf die Tiberinsel und danach ins Viertel Trastevere.
Bevor es zu den ganzen Plätzen und Sehenswürdigkeiten der Altstadt ging, habe ich mir noch ein Eis geholt. Geschmacksrichtung: Büffelmilcheis mit Tomatensauce und Basilikum. Es ist alles süß, aber man schmeckt die genannten Aromen alle durch und es ergibt insgesamt ein sehr stimmiges Eis.
Die Piazza Navona mit obligatorischem Obelisken. War eigentlich mal ein Amphitheater, daher die charakteristische "Pillenform".
Nach der Piazza gings zum Pantheon. Eigentlich hatte ich Herakles an diesem Tag nicht dabei, die ganzen Bilder wurden erst später geknippst. Will mich aber nicht wiederholen, deshalb vorgezogen. Das Pantheon ist für mich eines der "Highlights der Hightlights" gewesen, v.a. weil sein Äußeres im Vergleich zu anderen antiken Gebäuden noch relativ "unverbastelt ist". Könnte ich ewig drüber schwelgen, aber dafür ist hier kein Platz.
Der Trevibrunnen. Hier muss man wirklich zusehen, dass man seine Sachen und seine Füße bei sich behält, ist wahnsinnig überlaufen. Den unteren Teil mit den künstlichen Felsen habe ich wegen der ganzen Touristen leider nicht draufbekommen können.

"Ruhiger Tag" in der Villa Borghese

Nach diesen Beiden Tagen, bei denen ich Rom zugegebenermaßen etwas "abgearbeitet" hatte, wollte ich erst einmal entspannen. Vor allem im Hinblick auf die Anstehende Ochsentour durch die Vatikanischen Museen am nächsten Tag war das angebracht. Deswegen war mein Ziel die Parkanlage der Villa Borghese. Diese liegt im Nord-Osten der Altstadt und man läuft von Termini kommend ein Stück an der Aurelianischen Mauer (Ausbaustand: Mittelalter) entlang. Der Park war etwas heruntergekommen, aber recht nett. Ich wollte hier eigentlich ein bisschen Reiseberichte schreiben, aber letztenden Endes bin ich doch durch den ganzen Park getappt, am Ende auf der Piazza del Popolo gelandet und habe, weil ich dieses Mal an Herakles gedacht hatte, viele meiner gestrigen Tagesziele mit ihm fotografiert. Zusätzlich ging es dann noch zur Engelsburg und dem Augustus-Mausoleum... So ganz hat mein "Entspannungs-Plan" nicht wirklich funktioniert.

Blick durch den Park.
Denkmal am Ausgang Richtung Piazza del Popolo.
Piazza del Popolo. Der Obelisk stand eigentlich mal da, wo auf dem Circus Maximus der Baum steht.
Das Augustusmausoleum, gerade leider nicht zu besichtigen. Viele der frühen Kaiser aus der iulisch-claudischen Dynastie wurden dort begraben.
Herakles mit Engelsburg. Die Engelsburg war eigentlich das Mausoleum für Hadrian (deswegen die komische, runde Form), bis es die Päpste zu Verteidigungszwecken ausbauten.
Engelsburg und Engelsbrücke.

Die Vatikanischen Museen

Mein letzter Tag in Rom war den Vatikanischen Museen und dem Petersdom gewidmet. Dementsprechend früh ging es wieder los. Weil die Vorbestellung über das Internet leider nicht mehr funktionierte, musste ich mich, nachdem ich zur Feier des Tage mal U-Bahn gefahren bin (ziemlich eng!), in die "normale" Schlange anstellen. Wartezeit lag bei ca. zweieinhalb Stunden; um Zwölf war ich dann drin. Das relativ gleichbleibende Wetter der letzten Tage (Sonnenschein mit einem tagesabschließenden Regenguss incl. Gewitter) kippte entgültig Richtung Regen und so war die ganze Warterei auch noch ziemlich nass.

Die Warteschlange nach einer dreiviertel Stunde. Vorne geht es noch einmal kurz um die Ecke.

Der Kassenbereich ist den Besuchermassen angepasst und erinnert eigentlich mehr an das Terminal eines kleinen Flughafens als an einen Museumseingang. Die "Museen" (also die verschiedenen Sammlungen) haben teilweise extra Öffnungszeiten oder können ohne Angabe von Gründen geschlossen sein. Das ist etwas ärgerlich, weil z.B. die etruskische Sammlung, die mich besonders interessierte, nicht zugänglich war. Die "großen" Sachen (ägyptischer Trakt, Musensaal, Sixtinische Kapelle etc.) sieht man aber immer. Man kann wohl im Internet vorher nachgucken, was offen hat — wenn mans denn rechtzeitig weiß.

Da wollte ich eigentlich rein; war leider zu.
Der Blick dieser Büste ist einfach genial, eine bekannte Persönlichkeit war die gute Frau wohl nicht.
Die berühmte Laokoon-Gruppe gibt es hier im Original. Wobei das "Original" eine Marmorkopie (1. Jahrhundert) der Bronzeplastik aus dem 2. Jahrhundert vor Christus ist... ist ja auch egal. Auf jeden Fall ein kunstgeschichtlich extrem wichtiges Teil.
Klio, die Muse der Geschichtsschreibung. Musste ich natürlich fotografieren...

Die Sixtinische Kapelle ist ein Teil der Museen. Da wird man automatisch durchgeschleust, ob man will oder nicht. Hab mich an das strenge Fotografieverbot gehalten, die sind da nicht zimperlich und nehmen auch verduzten Japanern ihre Kameras ab. Das Deckenfresko von Michelangelo zu sehen war schon nicht schlecht, auch wenn es mir abseits der berühmten Motive eigentlich gar nicht mal so sehr gefällt... ist halt wirklich nicht meine Epoche.

Nach einem versehentlichen Abstecher in die "Garage" des Papstes (hier sind alle fahrbaren Untersätze seit dem 18. Jahrhundert ausgestellt, incl. der berühmten G-Klasse aus den 80ern) ging es dann noch Richtung Petersplatz und Petersdom. Hier hatte sich schon wieder eine ellenlange Schlange vor dem Kuppeleingang gebildet. Eigentlich wollte ich ja zum Abschluss Rom von oben sehen, aber ich hatte absolut keine Lust mehr, nochmal so ewig anzustehen. Also ging es durch die normale Kontrolle in den Petersdom.

Petersdom und Petersplatz. Schon ziemlich viel Pomp und Glamour im Zentrum der katholischen Kirche.
Herakles posiert trotzdem.
Dieser "Übermacht" an Repräsentationsanspruch steigert sich im Inneren des Doms noch weiter. Als gläubiger Katholik wäre ich von so viel Dramatik und autoritärem Gehabe eher eingeschüchert als positiv beeindruckt.

Es fing schon wieder zu schütten an, und so flüchtete ich bald nach dem Verlassen des Doms Richtung U-Bahn und nach Sassone.

Aufbruch aus Rom

Ich hatte mit der mittlerweile weiblichen Belegschaft des Campingplatzes ausgemacht, dass ich am Freitag früh auschecke. Hat auch ganz gut geklappt und ich würde den Campingplatz für eine einbruchsfreie Woche in Rom auch empfehlen, wenn mir die Campingfrau nicht eröffnet hätte, dass sie den Platz Ende September aufgeben. Die Distanz zum Zentrum ist zu groß und der Pachtvertrag wurde nicht verlängert.

Nach diesen phänomenalen Tagen in Rom, von denen ich hier wirklich nur Ausschnitte zeigen konnte, war ich mit Italien wieder ein bisschen ausgesöhnt. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen — jetzt, wo ich die großen Sachen "abgerabeitet" habe, und mich mehr auf die Stadt an sich konzentrieren kann (Das Gleiche kann ich im Übrigen auch über Paris sagen). Nur glaube ich, dass das nächste Mal unbedingt jemand mit muss :).

Mein Ziel war der Trasimenische See nördlich von Perugia. Zum einen wollte ich ein bisschen Strecke machen, da kamen die 250 Kilometer ganz gelegen. Zum anderen wollte ich ein Gegengewicht zur Metropole um meine Erlebnisse zu reflektieren und wieder mehr Berichte zu schreiben.

Wie viel Zeit ich für die Strecke gebraucht habe, weiß ich nicht mehr, ich schätze mal irgendwas um die vier Stunden. Wie immer vermeide ich Mautstraßen, und so ging es über zig Kilometer auf Grund der Straßenverhältnisse leider nur mit 50-60 km/h vorwärts. Vom Latium kam ich nach Umbrien, in HORAs "Heimat". Hier war es schön mittelgebirgig und sehr grün; leider unterstrich das Wetter die Szenerie nicht so wirklich schön. Der ursprünglich anvisierte Stellplatz entpuppte sich wieder als Bezahlplatz; zum Glück fand sich ganz in der Nähe ein Rasenparkplatz, auf dem ich anhielt.

Weiter geht's mit meinem Reisebericht Trasimenischer See und Florenz.